Julia
Klöckner, Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und CDU-Fraktionsvorsitzende im
Landtag hat auf ihrer Presse-Sommertour unter dem Motto „Sicherheit“ am
Dienstag, 29. August, Station gemacht im Caritas-Förderzentrum St. Martin in
Ludwigshafen. Das Förderzentrum ist eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe des
Caritasverbandes für die Diözese Speyer.
Julia
Klöckner interessierte sich besonders für das Frauen-Projekt. Dies ist ein Modellprojekt
der Landesregierung für wohnungslose Frauen. „Es gab bis zum vergangenen
November in Ludwigshafen kein stationäres Wohnangebot für Frauen, die ihr
Zuhause verloren hatten“, erklärte die Leiterin der Abteilung Soziales des
Caritasverbandes für die Diözese Speyer, Barbara Assmann. „Frauen, die im Caritas-Förderzentrum
um einen Übernachtungsplatz baten, konnten nur in preiswerten Pensionen für
wenige Tage untergebracht werden. Eine weitergehende Unterstützung bekamen sie
jedoch nicht.“ Das Land setze nun uns mit dem Caritasverband das Modellprojekt
über 30 Monate um. „Denn immer mehr Frauen gehören mittlerweile zu der Gruppe
der wohnungslosen Menschen. 20 Prozent der Wohnungslosen sind Frauen. Ihr
Anteil steigt genauso, wie der der wohnungslosen Jugendlichen.“
v.l. Julia Klöckner, OB Eva Lohse, CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat LU
und Bundestagskandidat Torbjörn Kartes, stellvertr. CDU-Fraktionsvorsitzender
im Stadtrat und Oberbürgermeisterkandidat Dr. Peter Uebel, Einrichtungsleiter
des CFZ St. Martin Stefan Syren und Leiterin der Abteilung Soziales des
Caritasverbandes für die Diözese Speyer Barbara Assmann
„Was für
Frauen sind das denn, die wohnungslos werden? Welche Ursachen hat das?“, wollte
Julia Klöckner wissen. „Es geht um ein dezentrales stationäres Wohnen für
Frauen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten“, erläuterte Assmann. „Das können
Schulden sein, häusliche Gewalzt, Suchtprobleme oder psychische Erkrankungen,
ein weggebrochenes soziales Umfeld.“ Klöckner interessierte sich stark für das
Konzept des Projektes, das Assmann so beschrieb: „Die Frauen erarbeiten
gemeinsam mit einer Sozialpädagogin einen Teilhabe- und Hilfeplan und
definieren ihr Ziel. Unsere Mitarbeiterinnen begleiten die Frauen bei
Behördengängen. Jede Frau erhält sozialpädagogische Beratung plus ein
hauswirtschaftliches Training, denn die Frauen sollen möglichst rasch lernen,
wieder selbst einzukaufen, sich ihre Mahlzeiten zuzubereiten, ihre Wäsche zu
waschen und die Wohnung in Ordnung zu halten“, sie das Konzept. Ziel sei, dass
die Frauen nach 12 bis 15 Monaten in die Verselbstständigung gehen können.
Allerdings verschwieg
Assmann auch nicht, dass es für die fünf Plätze 40 Anfragen gegeben habe. „Was
ist mit den 35 Frauen passiert, die keinen Platz bekommen haben“, wollte eine
Journalistin des SWR wissen. „Für das Konzept des dezentralen stationären
Wohnens haben wir Frauen im Blick, die noch nicht allzu lange auf der Straße
gelebt haben und bei denen sich noch keine hochkomplexen Multiproblemlagen
entwickelt haben“, erklärte der Einrichtungsleiter des Caritas-Förderzentrums
St. Martin, Stefan Syren. „Es ist ein gutes Konzept für Frauen, die man in der
Entwicklung ihrer Ressourcen unterstützen kann und die motiviert sind. Die
Kooperation mit Frauenhäusern, psychiatrischen Kliniken, unserem
Caritas-Zentrum in Ludwigshafen und der Wohnraumsicherungsbehörde der Stadt ist
selbstverständlich gegeben.“ Manche der Frauen, die keinen Platz bekommen
haben, habe man weitervermitteln können an diese Kooperationspartner. „Sie
können sich das Glück in den Augen der Frauen, die wir in das Projekt aufnehmen
konnten, kaum vorstellen“, berichtete er der CDU-Vorsitzenden.
Assmann wie
Syren betonten gegenüber Julia Klöckner und den anwesenden Journalisten und
Kandidaten für die Bundestagswahl Torbjörn Kartes und Patrick Schnieder, dass
die Finanzierung des Angebotes über die Modellphase hinaus noch ungeklärt sei.
„Es ist wichtig, dass Sie uns das sagen. Wir nehmen ihre Botschaft mit“, sagte
Klöckner. „Es ist uns ein Anliegen, dass Menschen in unserem Land nicht tiefer
fallen können, als bis auf ein Niveau, auf dem noch menschenwürdiges Leben
möglich ist. Die soziale Ungleichheit darf nicht noch größer werden.“